Der Kammolch lebt in ganz Mitteleuropa von Großbritannien bis zum Ural und kommt auch in Skandinavien vereinzelt vor. Wegen seines hohen Wärmebedarfs, ist er hauptsächlich im Tiefland verbreitet.

In Luxemburg war der Kammmolch früher im Gutland relativ häufig, während er im Ösling schon immer selten war. Heute befinden sich die meisten der noch verbliebenen Vorkommen im Südwesten des Landes, im Alzettetal, sowie im Bereich der Attert. Der Verbreitungsschwerpunkt im westlichen Gutland erklärt sich durch das Vorkommen schwerer, wasserstauender Böden und teilweise eher extensiv landwirtschaftlich genutzter Flächen mit hohem Grünlandanteil. In dieser Region bot das Vorkommen zahlreicher Offenlandgewässer dem Kammmolch besonders viele Möglichkeiten.

Gefährdung

Trotz seiner europaweiten Verbreitung gilt der Kammmolch gleichzeitig als europaweit gefährdete Art. Er wird in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie einer der wichtigsten Naturschutz-Richtlinie der EU als speziell zu schützende Art aufgeführt. Auch in Luxemburg hat die Art im Laufe des 20. Jahrhundert stark abgenommen, sich aber in den letzten Jahren dank zahlreicher Schutzmaßnahmen wieder etwas erholt.

Die wichtigsten Gefährdungsursachen sind:

Verlust der Laichgewässer

Durch Auffüllen von Gewässern in landwirtschaftlichen Flächen sind viele Laichgewässer in den letzten Jahrzehnten verschwunden. Auch die natürliche Verlandung (= schleichende Auffüllung eines Gewässers durch Faulschlamm aus unverrotteten Pflanzenteilen) führt zu einer Verschlechterung der Bedingungen und macht Gewässer unbrauchbar für den Kammmolch.

Bebauung

Durch die intensive Bebauung in Luxemburg sind in den letzten Jahrzehnten große Flächen unter Beton und Asphalt verschwunden. Insbesondere die oft sehr strukturreichen Landschaften in direkter Dorfnähe wurden dabei zerstört und damit auch Gewässer und Landlebensräume des Kammmolchs.

Zerschneidung von Gewässern und Landlebensräumen und Verluste durch den Straßenverkehr

In Luxemburg stellt die Zerschneidung der Lebensräume durch Straßen und andere Infrastrukturen für alle wandernden Tiere ein zunehmendes Problem dar. Die Isolationswirkung ist dabei umso größer, je verkehrsreicher die Straße ist. Auf viel befahrenen Straßen ist die Chance für einen Molch, sie lebend zu überqueren, gleich Null.

Nutzungsänderungen in der Landwirtschaft

Die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung kann zu Düngereintrag in die Gewässer und damit zu einer Verschmutzung der Gewässer führen. Durch die Vergrößerung der Parzellen sind Saumstrukturen verloren gegangen, die Amphibien Schutz und Wanderkorridore bieten.

Isolierung der Vorkommen

Da eine durchgehende Verbreitung des Kammmolchs längst nicht mehr gegeben ist, ist die Isolation einzelner Populationen ebenfalls ein Problem. Dadurch fehlt ein genetischer Austausch und es kommt zu einer genetischen Verarmung, die die Population anfällig macht.

Fischbesatz

Ein spezielles Problem für Amphibien stellt der künstliche Fischbesatz von kleineren Stillgewässern dar. In Luxemburg haben an vielen Stellen Fischliebhaber illegal Fische in bestehende Gewässer eingesetzt, z.B. Goldfische. Diese machen den Amphibien das Leben schwer, da sie sowohl den Laich als auch die kleinen Larven fressen.

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