Die typischen Obstwiesenlandschaften um unsere Ortschaften sind heute an vielen Stellen der Bebauung zum Opfer gefallen. Dort, wo sie noch vorhanden sind, sorgen sie für eine harmonische Eingliederung der Dörfer in die Landschaft. Doch überall, wo Obstbäume wachsen, haben sie einen großen Einfluss auf die Landschaft. Die majestätischen alten Bäume fallen durch ihre Schönheit auf, ganz besonders zu Zeit der Obstbaumblüte. Aber selbst im Winter ist die filigrane Struktur gut aufgebauter Kronen eine Freude fürs Auge. Obstbäume, ob als Einzelbäume, Baumreihen oder Obstwiesen gehören deshalb zu den wichtigsten Landschaftselementen.

Knackiges Obst aus der Obstwiese

Heute erfreuen wir uns an der Schönheit der Obstwiesen. Aber ursprünglich wurden sie für die Obstnutzung angepflanzt. Im Gegensatz zu früher kann man heute industriell produziertes, perfekt aussehendes Obst jederzeit und in jedem Lebensmittelgeschäft kaufen. Dennoch lohnt es sich auch heute noch das Obst aus der Obstwiese zu nutzen. Die Vielfalt der Sorten verspricht ein Geschmackserlebnis, das kein Supermarkt bieten kann. Und wer würde nicht gerne seinen Gästen Apfelsaft, Chutney oder eingelegte Früchte vom eigenen Baum servieren. Also: Ab in die Obstwiese und der Kreativität beim Kochen und Backen freien Lauf lassen. Hier finden Sie Ideen, wie sie aus dem Obst allerlei Köstlichkeiten zubereiten können.

Kulturerbe Obstsorten

Alte Obstwiesen zeichnen sich durch eine große Sortenvielfalt aus. Die mehrere hundert Obstsorten, die heute noch in unseren “Bongerten” stehen, stellen ein wertvolles Kulturerbe dar und sollten unbedingt erhalten werden.

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Hochstammobstbäume als Lebensraum für Tiere

Große alte Hochstammbäume bieten vielen Tierarten Lebensraum. Ihre raue Borke bietet Insekten Unterschlupf, die ihrerseits eine begehrte Nahrung für spezialisierte Vogelarten, wie den Gartenbaumläufer und den Kleiber sind. Auf den Blättern sammeln Meisen, Dorngrasmücke und Zilpzalp gerne Blattläuse und andere Insekten ein. Besonders interessant sind Bäume mit Höhlen, die gerne von Steinkauz, Gartenrotschwanz, Garten- und Siebenschläfer oder sogar Fledermäusen genutzt werden. Typische Obstwiesenbewohner sind auch der Grünspecht und der Wendehals. Sie brauchen aber neben Baumhöhlen auch eine extensive Unternutzung mit Vorkommen von Ameisen als Nahrung. Im Frühjahr bieten die blühenden Bäume eine überreiche Nahrungsquelle für Hummeln und Bienen. Und auch das Fallobst wird noch gerne von Vögeln, Mäusen und sogar von verschiedenen Schmetterlingsarten genutzt. Viele dieser Arten sind inzwischen sehr selten geworden, weil durch das Verschwinden von alten Obstbäumen ihr Lebensraum immer knapper wird.

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