Seit Beginn der Umsetzung des Projektes Natur genéissen (NG) im Jahr 2016 in den ersten “Service d’éducation et d’acceuil” (SEA) der Gemeinden des SICONA wächst das Projekt stetig weiter. Durch die Ausweitung auf die Gemeinden der drei Naturparke Our, Öewersauer und Natur- & Geopark Mëllerdall seit 2021 ist die Anzahl an interessierten landwirtschaftlichen Betrieben und Gemeinden beträchtlich gestiegen.
Nebenstehend können Sie sich die Landeskarte der Natur genéissen Produzenten und Gemeinden ansehen.
Der Stand der Dinge
Wir stellen hier die aktuellen Durchschnittswerte vor.
Service d’éducation et d’accueil
Derzeit nehmen landesweit 42 Gemeinden an NG teil. 34 SICONA Gemeinden wenden das Lastenheft von NG in ihrem SEA an und leisten somit einen Beitrag zur Förderung und Unterstützung des Naturschutzes auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Ernährung soll nicht nur nachhaltig, sondern auch gesund sein!
Die SEA in den teilnehmenden SICONA Gemeinde geben im Durschnitt 18 % ihres Lebensmittelbudgets für NG Produkte aus (Stand Schuljahr 2022/23). Auf den gesamten Einkauf von NG Produkte betrachtet, stammen 15 % der NG Produkte von konventionellen Betrieben und 85 % von biologisch wirtschaftenden Betrieben. Durchschnittlich wird am meisten Budget (55 %) für den Einkauf von NG Rind- und Schweinefleisch ausgegeben. NG Frischmilch und Milchprodukte machen 11 % vom gesamten Einkauf aus, Gemüse von den NG Produzenten 8 %. Unter die Kategorie „restliche Produkte“, welche im Durchschnitt 26 % des Einkaufsbudgets ausmacht, fallen andere NG Produkte wie Apfelsaft, Eier, Nudeln Quinoa und Hähnchenfleisch.
Produzenten
Aktuell vermarkten 44 landwirtschaftliche Betriebe ihre Produkte über NG an die SEA. 36 dieser Betriebe wirtschaften biologisch. Insgesamt 17 der 44 NG Betriebe liegen in den Gebieten der drei Naturparke. Die NG Produzenten im SICONA Gebiet bewirtschaften zusammen rund 2400 ha Acker-, Gemüsebau-, Grünland- und Obstbauflächen, auf denen die NG Produkte produziert werden.
Im Durchschnitt werden von den Produzenten 6,5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche für Strukturelemente (Hecken, Landschaftsbäume, Baumreihen, Brache- und Randstreifen, Streuobstwiesen, naturnahe Stillgewässer, …) und 9,3 % für naturnahe Flächen (artenreiches Grünland, Ackerflächen mit seltenen Ackerwildkräutern) zur Verfügung gestellt. Insgesamt befinden sich damit 121 ha Strukturelemente und 195 ha naturnahe Flächen auf den NG Betrieben.
Naturschutz der sich lohnt !
Natur genéissen vereinigt den Naturschutzgedanken mit der landwirtschaftlichen Produktion bei den teilnehmenden Betrieben. Der für den Erhalt und die Schaffung von naturnahen Flächen und Strukturelementen entstehende Mehraufwand und die auf den dafür zur Verfügung gestellten Flächen geringere oder fehlende Produktion, werden durch den zusätzlichen Absatzmarkt über Natur genéissen kompensiert. Naturschutz auf landwirtschaftlichen Flächen lohnt sich damit nicht nur für Fauna und Flora, sondern auch für den Betrieb.
Weitere Infos finden sie auf unserer Internetseite: