„Biodiversitäts-Monitoring“ ist das Projekt zur Erfassung der Pflanzenarten auf artenreichen, extensiv genutzten Wiesen und Weiden. SICONA führt diese im Auftrag der Mitgliedsgemeinden durch. Vor über 25 Jahren wurden bereits „Wiesenkartierungen“ durchgeführt, wobei das Pflanzenarteninventar auch heute nach der gleichen Methode aufgenommen wird, um die Entwicklung der wertvollen Flächen wissenschaftlich zu dokumentieren.
Das Monitoring von naturschutzrelevantem Grünland wird zudem im NaturPakt angerechnet und die Gemeinde kann Punkte sammeln.




Fotos von Flächen aus den SICONA-Mitgliedsgemeinden. (1 & 2 l.) Blütenreiche Feuchtwiesen, z. B. mit der rosa blühenden Kuckucks-Lichtnelke, den gelben Blüten verschiedener Hahnenfuß-Arten oder der Zweizeiligen Segge. – (3 & 4 r.) Charakteristisch für Glatthaferwiesen sind hingegen z. B. die Wiesen-Margerite, der gelb blühende Wiesen-Pippau oder die rot-violett blühende Wiesen-Flockenblume. (c) SICONA






(v. l. n. r.) Ein besonders guter „Zeiger“ für magere Bedingungen und einen hohen Artenreichtum ist der zu den Rosengewächsen zählende Kleine Wiesenknopf. – Detailansicht von den Blüten der Kuckucks-Lichtnelke. – Der Knöllchen-Steinbrech ist hier und dort im Magergrünland frischer Standorte vorzufinden. – Auch die Wiesen-Schlüsselblume ist ein „Zeiger“ für magere Bedingungen. – Auf einzelnen Feuchtwiesen ist das Breitblättrige Knabenkraut noch vorzufinden. – Zittergras ist typisch für artenreiches Grünland. (c) SICONA
Der Vertragsnaturschutz
Die Erhaltung und Förderung der charakteristischen Artengemeinschaften ist für das Grasland sehr wichtig. Ein wirksames Instrument, um dem fortschreitenden Rückgang dieses Lebensraums entgegenzuwirken, ist der Vertragsnaturschutz. Dabei handelt es sich um Programme zur extensiven Bewirtschaftung mit dem Verzicht auf Düngemittel und Pestizide, auch „Biodiv-Programme“ genannt. Um die Arbeit der teilnehmenden Landwirte zu honorieren, die diese Flächen nach den Vorgaben extensiv nutzen, erhalten sie entsprechende Ausgleichszahlungen. In der SICONA-Region stehen über 1.000 Flächen mit rund 1.800 ha unter Vertrag (Stand 2024).
Erfolge der extensiven Nutzung
Beim wissenschaftlichen Monitoring werden auf den Vertragsnaturschutzflächen die vorkommenden Pflanzenarten mit ihrer Häufigkeit aufgenommen und es können folgende Fragen beantwortet werden: Haben sich seltene Pflanzenarten ausbreiten können? Kam es zur Verbesserung oder Verschlechterung des Zustands der bunten, kräuterreichen Wiesen und Weiden? Worauf sind diese Entwicklungen zurückzuführen?
So konnte eine Studie von SICONA, in der ältere und aktuelle Vegetationsdaten verglichen wurden, die Erfolge der extensiven Nutzung im Rahmen des Vertragsnaturschutzes belegen (Wolff et al. 2020). In 75 % der 90 untersuchten Vertragsflächen konnte die floristische Artenvielfalt erhalten werden! Für die Erhaltung des artenreichen Grünlandes ist somit eine extensive Nutzung und eine Aufnahme möglichst vieler Flächen in die „Biodiv-Programme“ wünschenswert. SICONA steht den Landwirten dabei beratend zur Seite.