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Der Naturpakt

Die Gemeinden engagieren sich für den Schutz der Biodiversität

Im Rahmen des Naturpakts schließen sich Gemeinden und Staat zusammen, mit dem gemeinsamen Ziel, den Naturschutz auf lokaler Ebene zu fördern. Die Bemühungen der Gemeinden werden entsprechend belohnt.

Wie funktioniert’s ?

Das Gesetz zum Naturpakt, das am 30. Juli 2021 gestimmt wurde, ist nach dem Modell des Klimapakts aufgebaut. Es beruht auf einem Katalog mit Naturschutzmaßnahmen in folgenden sechs Bereichen:

  • Aufstellung und Umsetzung einer Naturschutzstrategie,
  • Naturschutz im Siedlungsbereich,
  • Naturschutz im Offenland,
  • Naturschutz im aquatischen Bereich,
  • Naturschutz im Wald,
  • Kommunikation und Kooperation.

Der Maßnahmenkatalog basiert auf einem Punktesystem. Pro angelegte Naturschutzmaßnahme werden Punkte, je nach Naturschutzimpakt, erteilt. Aktuelle Naturschutzmaßnahmen werden erhoben sowie neue Schutzmaßnahmen geplant und umgesetzt. Anschließend wird Bilanz durch eine unabhängige Kontrollinstanz gezogen und je nach Ergebnis eine Zertifizierung verliehen. Entsprechend der Punktzahl kann die Gemeinde mit der Basiszertifizierung Bronze, Silber oder Gold ausgezeichnet werden und sich Naturpakt Gemeng nennen.

„Der Wegweiser: Wichtig ist, sich bei der Wahl der Projekte am Maßnahmenkatalog zu orientieren.“

(Naturpaktberater bei SICONA)

Für viele SICONA-Gemeinden, die teilweise schon seit 30 Jahren aktiv den Naturschutz voranbringen, werden die Bemühungen und Investitionen der Vergangenheit demnach belohnt.

„Der Naturpakt soll eine eigenständige Dynamik anstoßen, den Naturschutz zukunftsfähig machen und lokal verankern.“

(Naturpaktberater bei SICONA)

Jede Gemeinde, die am Naturpakt teilnehmen will, muss einen Naturpaktberater ernennen. Für interessierte Mitgliedsgemeinden stellt SICONA einen Naturpaktberater bereit, der bei der Umsetzung des Naturpakts der Gemeinde beratend zur Seite steht. Neben, unter anderen, dem lokalen Förster und einem Vertreter aus dem Schöffenrat, ist der Berater fester Teil des Naturpaktteams. Zusammen werden die bestehenden Naturschutzmaßnahmen geprüft und neue Maßnahmen ausgearbeitet. Ziel ist es Fauna und Flora nachhaltig zu schützen und eine bestmögliche Auszeichnung für die jeweilige Gemeinde zu erhalten.

Weitere Informationen über den Naturpakt erhalten Sie auf https://www.pactenature.lu/ oder bei SICONA unter der Nummer 26 30 36 – 36.

Was ist eine Maßnahme ?

Eine Maßnahme, die im Naturpakt anerkannt wird, ist die naturnahe Anlage und extensive Bewirtschaftung der Grünflächen im Siedlungsbereich. Ein Beispiel hierfür sind artenreiche Blumenwiesen, die ohne den Einsatz von Dünger und Pestiziden gepflegt werden. Beim Mähen sollen außerdem 10-20% der Fläche ungemäht bleiben, um einen Rückzugsraum für Insekten und andere Tiere zu schaffen.

Andere Maßnahmen, die durch den Naturpakt belohnt werden, sind Trockenmauern und Steinhaufen. Diese bieten einen wichtigen Lebensraum für seltene oder gefährdete Pflanzen- und Tierarten. In den Nischen und Ritzen finden Reptilien, wie die Mauereidechse und auch Amphibien, wie die Erdkröte einen geeigneten Unterschlupf.

Auch die Renaturierung von Fließgewässern wird im Naturpakt valorisiert. Solche Projekte erlauben es, Bäche wieder in einen naturnahen Zustand zu versetzen, sodass sich zahlreiche Pflanzen- und Tierarten wieder ansiedeln können. Mit diesen Maßnahmen können außerdem gleichzeitig Überschwemmungen vermindert werden.

Des Weiteren werden Zugtiere, die im Rahmen einer naturnahen Waldbewirtschaftung eingesetzt werden, im Naturpakt anerkannt. Ein Beispiel hierfür wäre das Arbeitspferd, das Arbeiten im Wald erledigt und dabei eine umweltschonende Alternative zu schweren Forstmaschinen darstellt.