Planungsabteilung
Die Arbeit der Planungsabteilung liegt am Schnittpunkt zwischen den wissenschaftlichen Vorgaben und den Möglichkeiten der praktischen Umsetzung. Kartierungen und Pflegepläne werden hier in praktische Projekte umgewandelt.
Von der Idee zur Umsetzung
Die Arbeit unserer Planungsabteilung
Die Planungsabteilung kümmert sich auch um das Aushandeln von Projekten mit Privateigentümern und Pächtern, gegebenenfalls um den Flächenaufkauf und um sämtliche Genehmigungen. Wenn alles gut geht, kann eine Planung innerhalb eines Jahres umgesetzt werden. Aber manches Projekt braucht auch mehrere Jahre bis zur Reife, wenn es nicht schon im Vorfeld an einer Absage des Eigentümers oder des Pächters scheitert.
Verhandlungen gehören zu den häufigen Aufgaben der Planungsabteilung. Bei den Gesprächen mit den Landwirten ist es notwendig deren Sorgen und Zwänge zu berücksichtigen, damit Kompromisse gefunden werden können die für Naturschutz und Landwirtschaft annehmbar sind.
Besonders bei der Anlage neuer Feuchtgebiete und bei Renaturierungen kleiner Bäche ist eine detaillierte Planung notwendig, damit nachher nicht Unbeteiligte Schäden durch Überschwemmungen erleiden. Dieses Projekt wird zur Zeit in der Gemeinde Monnerich umgesetzt.
Schritt für Schritt zum konkreten Schutzprojekt
Eine Gemeinde möchte verstärkt Kleingewässer zum Schutz des seltenen Kammmolchs anlegen? Das ist der Job unserer Planungsabteilung. Zunächst wird die Idee geprüft. Kommt der Kammmolch noch hier vor oder gab ob es früher Vorkommen? Gibt es Populationen in der Nähe? Wenn ja, gibt es undurchlässige Böden für neue Gewässer? Kann das Gewässer in einen Kleingewässerverbund integriert werden, um einen Austausch zu ermöglichen?
Danach wird es konkret: Die Flächeneigentümer und Pächter der potentiellen Parzellen werden kontaktiert. Stimmen diese dem Projekt zu, beginnt die Detailplanung:
- Nivellierung der potentiellen Parzellen und Durchführung von Erdbohrungen;
Unterzeichnung eines Vertrages zwischen allen Akteuren; - Beantragung der notwendigen Genehmigungen: Naturschutz-, Bau-, Wasser- und Archeologiegenehmigung;
- Klären, ob sich Infrastrukturen im Boden befinden, die durch die Baggerarbeiten beschädigt werden könnten;
- Erstellen eines Kostenvoranschlags für die zuständige Gemeinde und Antrag für Beihilfe an das Umweltministerium.
Hier endet die Arbeit der Planungsabteilung. Bei größeren Projekten übernimmt der Planer auch die Bauaufsicht, sonst geht das Projekt danach an die technische Abteilung zur Umsetzung.
Bei komplizierteren Projekten, wie hier in Beckerich, übernimmt der Planer auch die Bauaufsicht. Er sorgt dafür, dass der Plan richtig umgesetzt wird, etwa kleinräumige Reliefstrukturen geschaffen werden, die die ökologische Qualität des Projektes erhöhen.
Ankauf von Naturschutzflächen
Verschiedene Projekte können nur auf öffentlichen Flächen realisiert werden, z.B. wenn die Naturschutzmaßnahme zu einer starken ökonomischen Abwertung eines Grundstücks führt. SICONA und seine Mitgliedsgemeinden haben besonders im Rahmen von verschiedenen LIFE-Projekten Flächen für den Naturschutz in NATURA 2000-Gebieten angekauft. Die Gespräche mit den potentiellen Verkäufern führt die Planungsabteilung, die auch die Kaufversprechen (Compromis) für die Gemeinden vorbereitet. In verschiedenen Fällen ist es auch notwendig Flächen zu tauschen, um ein Projekt realisieren zu können. Auch dies ist Aufgabe der Planungsabteilung.
Übersicht durch Datenbank und Geografisches Informationssystem
Über eine eigene Projekt-Datenbank verwaltet SICONA die über 2000 Naturschutz-Flächen in den SICONA-Gemeinden. Hinzu kommen noch mehrere tausend Hecken, die in einem bestimmten Rhythmus geschnitten werden. Die Datenbank ermöglicht es, Pflegepläne zu erstellen und zum richtigen Zeitpunkt Arbeitsbögen auszudrucken, die dann an den Pflegetrupp für die Umsetzung gehen. Über ein geographisches Informationssystem werden die Daten lokalisiert und auf Karten dargestellt. Ist eine Arbeit erledigt, wird dies ebenfalls in die Datenbank eingegeben. So ergibt sich eine zeitliche und räumliche Übersicht über die Arbeiten.
Die Datenbank von SICONA mit angeschlossenem Geographischen Informationssystem, erlaubt es jederzeit festzustellen wann und wo eine Arbeit von uns durchgeführt wurde.