Fließgewässer stellen ganz spezielle Lebensräume dar. Sie sind bevölkert von einer Vielzahl von Organismen, die sich auf die schwierigen Lebensbedingungen im strömenden Wasser angepasst haben. Allerdings unterliegen sie, wie alle anderen natürlichen Lebensräume in unserer Landschaft, seit Jahrhunderten dem Einfluss des Menschen. Erste größere Eingriffe gab es schon seit dem Mittelalter, als an vielen Gewässern Stauanlagen gebaut wurden, um Mühlen zu betreiben. Später wurden ganze Gewässerauen entwässert und Bäche und Flüsse begradigt. Im 20. Jahrhundert schließlich wurden in landwirtschaftlich genutzten Fluren sogar kleinere Bäche ganz verrohrt und verschwanden komplett aus der Landschaft.
Mit diesem Erbe kämpft der Naturschutz nach wie vor. Fließgewässer sind vielerorts immer noch in einem schlechten ökologischen Zustand. Die Entwässerungen und Begradigungen haben zu Überschwemmungsproblemen geführt, die heute teilweise immer dringlicher werden. Die EU hat die Wasserrahmenrichtlinie aufgelegt, die fordert, dass alle Fließgewässer in einen guten Zustand gebracht werden müssen. Dazu müssen an vielen Bächen Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Mit diesen Maßnahmen können gleichzeitig Überschwemmungen vermindert werden.