Bei der Tierwelt von Fließgewässern kommen sicher den meisten Menschen zuerst Fische in den Sinn. Aber darüber hinaus gehören zu den Bewohnern von Fließgewässern eine große Zahl von Insekten, Krebsen, Muscheln und anderen Wirbellosen. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie sich mit speziellen Strategien an das Leben am Gewässergrund angepasst haben. Denn die Strömung stellt eine große Herausforderung für alle dar. Um nicht verdriftet zu werden, muss man entweder aktiv schwimmen können, wie Fische, oder sich am Boden festhalten, so wie es viele Insektenlarven mit unterschiedlichen Haftorganen tun.
Der Reichtum an kleinen Wirbellosen und Fischen ist eine Lebensgrundlage für größere Arten. Die Wasseramsel, etwa, lebt ausschließlich an Fließgewässern. Sie ist die einzige einheimische Singvogelart, die aktiv tauchen kann und den Gewässerboden nach Insekten absucht. Sie braucht ein strukturiertes Gewässerbett und eine gute Wasserqualität, um ausreichend Nahrung zu finden. Die gilt auch für die meisten anderen Bachbewohner. Viele brauchen Überhänge, Buchten und Aushöhlungen, wie sie durch die Wurzeln von Ufergehölzen entstehen, um sich vor zu starker Strömung zu schützen.