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Der Steinkauz hat in Luxemburg innerhalb von 50 Jahren 99% seiner Population eingebüßt. Ursache sind der Verlust von Brutplätzen, aber auch eine Verschlechterung der Nahrungsreviere.

Lebensräume

Anfang der 60er Jahren wurde der Steinkauzbestand in Luxemburg auf 3 400 bis 4 200 Brutpaare geschätzt. Für die SICONA-Region bedeutet dies etwa 300 bis 400 Reviere. Um 1980 kamen über 50 Brutpaare in der Region vor, was einen deutlichen Rückgang in 20 Jahren bedeutet. Noch einmal 20 Jahre später konnten bei einer SICONA-Untersuchung nur noch 7 Steinkauzreviere gefunden werden. Dies bedeutet einen Verlust von etwa 99 % des Ausgangsbestandes innerhalb von weniger als 50 Jahren.

Hauptursache für diesen massiven Rückgang ist der Verlust geeigneter Brutplätze, aber auch die Verschlechterung der Nahrungssituation in den Jagdrevieren, sowie eine spezielle Gefahrenquellen spielen eine Rolle für diesen massiven Rückgang.

Verluste der Brutplätze durch:

  • Verschwinden von wenig genutzten, ruhigen Nebengebäuden (Schuppen und Scheunen) mit Spalten und Ritzen;
  • Verlust von Obstwiesen mit vielen Höhlenbäumen im Ortsrandbereich durch neue Bebauung;
  • Generell Entfernen alter, höhlenreicher Bäume.

Verschlechterung der Jagdreviere durch Intensivierung der Landwirtschaft, mit Verlust des Nahrungsangebotes, so dass in vielen Revieren nicht mehr genug Nahrung verfügbar ist, um eine Steinkauzfamilie über die Runden zu bringen. Insbesondere durch:

  • Aufgabe der früher üblichen Kleinviehhaltung auf Bauernbetrieben
  • Stallhaltung von Rindern (also Aufgabe der Beweidung);
  • Intensivierung des Grünlands und Umbrechen von Grünland;
  • keine konstante Erreichbarkeit von Nahrung durch das Verschwinden des kleinräumigen Nutzungsmosaiks.

Spezifische Gefahren:

  • Zunehmende Prädation (= Bejagung durch natürliche Feinde), z.B. durch Einbürgerung von Arten, wie dem Waschbären, aber auch durch stärkere Verbreitung anderer Beutegreifer, besonders des Steinmarders und in siedlungsnahen Revieren auch der Hauskatze.
  • Direkte Verluste durch den zunehmenden Straßenverkehr;
  • Spezielle Gefahrenquellen, wie Kamine, in die die Tiere hineinfallen und darin verenden oder Stachelzäune, die beim Anflug zu Todesfällen führen.

In den meisten Regionen Mitteleuropas hat der Steinkauz nur noch eine Überlebenschance, wenn spezielle Schutzmaßnahmen für ihn durchgeführt werden, so wie dies im SICONA-Schutzprojekt der Fall ist.

Literatur: Hulten & Wassenich