Ohne Insekten geht es nicht

Für viele Menschen sind sie nur unangenehme Krabbeltiere, auf die man ganz gut verzichten könnte. Doch in Wahrheit spielen Insekten und andere Wirbellose eine enorm wichtige Rolle in der Natur. Sie sind eine Hauptnahrung für viele Tierarten, etwa Fledermäuse, Igel, Spitzmäuse, viele Vogelarten, Amphibien und Reptilien, usw. Sie sorgen dafür, dass der ewige Kreislauf der Natur funktioniert, indem sie abgestorbene Pflanzenteile und Aas zersetzen helfen. Und auch für uns spielen sie eine große Rolle. Denn neben den meisten Wildpflanzen bestäuben Insekten auch viele unserer Lebensmittel, wie das meiste Obst und Gemüse.

Doch Insekten haben zunehmend Probleme, sich bei uns zurechtzufinden. Viele Arten nehmen mehr oder weniger stark ab, sei es durch Zerstörung ihrer Lebensräume oder durch Umweltgifte. Eine Langzeitstudie in Deutschland – wo die Situation ganz ähnlich ist wie bei uns – zeigte 2017, dass die Biomasse der Insekten in den letzten drei Jahrzehnten um mehr als 75% abgenommen hat. In verschiedenen Weltgegenden, etwa Regionen in China, haben die Insekten bereits so stark abgenommen, dass Obstbäume mühsam von Hand bestäubt werden müssen.

Die Landwirtschaft selbst spielt eine wichtige Rolle für den Rückgang der Insekten. Durch den Einsatz von Pestiziden, aber auch durch Veränderungen der Landschaft, um eine maschinengerechte Bewirtschaftung zu ermöglichen. Auch öffentliche Träger und Privatpersonen haben durch Versiegelung, monotone Bepflanzung von Grünanlagen und Gärten und durch einen allgegenwärtigen Sauberkeitswahn dazu beigetragen, dass immer mehr Insekten ihre Lebensräume verlieren.

Für die Natur und auch für unsere Lebensqualität hängt viel davon ab, dass wir diesen Trend umkehren. Wir werden in den nächsten Jahren auf europäischer und auf globaler Ebene nach Lösungen suchen müssen, damit die Landwirtschaft wieder insektenschonender wird. Inzwischen kann jeder einzelne von uns etwas dafür tun, dass sich auch in Zukunft Bienen, Hummeln und Schmetterlinge in unseren Gärten tummeln. Und auch manche Art, die wir zwar lästig finden, die aber Rotkehlchen, Rotschwanz und Meisen erfreuen werden.

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