Wer sich mit einem Gewässer näher befasst, etwa mit einem Netz nach Tieren fischt, der staunt über die ungeheure Formenvielfalt der Lebewesen im Gewässer. Da tummeln sich Molche und Frösche zusammen mit kleinen Krebsen, Wasserkäfern, Schnecken und Muscheln, Libellen- und Köcherfliegenlarven. Viele dieser Tiere kann man erst unter einer Lupe richtig bestaunen. Wer noch genauer hinsieht findet winzige, merkwürdig geformte Einzeller, z.B. die bizarren Glockentierchen.
Unter den größeren Tieren gehören Amphibien zu den typischen Bewohnern. Sie sind aber meist nur in der Reproduktionszeit im Frühjahr im Gewässer anzutreffen. Den Rest des Jahres verbringen sie in Landverstecken.
Auch eine Reihe von Vogelarten hat eine enge Bindung an Gewässer. Sie suchen im Wasser nach Nahrung, wie Zwergtaucher, Teichhuhn und viele Entenarten. Oft brüten sie auch direkt am oder im Gewässer, indem sie ihre Nester in der Ufer- oder der Wasservegetation anbringen oder sogar schwimmende Nester bauen.
Selbst eine Schlangenart ist bei uns in Gewässern heimisch, nämlich die harmlose Ringelnatter, die schwimmen kann.
Auch unter den Insekten verbringen viele Arten nur einen Teil ihres Lebens im Wasser. Libellen, etwa, sind nur als Larven Gewässerbewohner. Diese Larvenphase dauert aber viel länger als das Leben als erwachsenes Tier, das nur einige Wochen überlebt.
Kleine Muschelarten, verschiedene Schnecken und Käfer haben sich jedoch ganz auf ein Leben im Wasser spezialisiert.
Aber auch viele Landtiere profitieren enorm von Gewässern, die sie zum Trinken oder als Nahrungsressource nutzen (etwa Schwalben, die bei schlechtem Wetter gern über Gewässern jagen).
Durch das Verschwinden von Gewässern haben viele dieser Tierarten mehr oder weniger stark abgenommen. Viele Amphibienarten, etwa, sind in den letzten Jahrzehnten selten geworden. Sie gehören zu den wichtigsten Zielarten von Schutzmaßnahmen, die aber natürlich allen Arten der Lebensgemeinschaft zugutekommen.