Der Schutz der Obstwiesen war von Anfang an einer der Schwerpunkte von SICONA. Dabei geht es einerseits um den Erhalt der alten Obstwiesen, andererseits um die Neuanpflanzung neuer Hochstammobstbäume.

Unterhalt alter Obstbaumbestände

Gerade große, alte Bäume mit Höhlen sind für Tiere von großer Bedeutung. Deshalb ist die Pflege der alten Obstwiesen besonders wichtig für den Artenschutz. Früher wurden die Obstbäume regelmäßig gepflegt, heute sind viele schon seit Jahrzehnten nicht mehr geschnitten worden. Ein Pflegeschnitt erhöht die Lebenserwartung der Bäume. Außerdem wächst einwandfreieres Obst an einem gepflegten Baum.

SICONA führt regelmäßig Unterhaltsschnitte an alten Obstbäumen in allen Mitgliedsgemeinden aus. Dabei werden die Kronen aufgelichtet und kranke und schlecht wachsende Äste herausgeschnitten. Ein besonderes Problem stellt der Mistelbefall dar. Diese halbparasitische Pflanze, die gern Apfelbäume befällt und sie langzeitig schwächt, wird möglichst ganz herausgeschnitten. Dies führt dazu, dass bei stark befallenen Bäumen der Schnitt manchmal ziemlich radikal ausfallen muss.
SICONA führt in seiner Datenbank über 7.000 alte Obstbäume die regelmäßig gepflegt werden (Stand 2018). Sie werden im Prinzip alle 7 bis 10 Jahre einmal geschnitten, also etwa 500 bis 1.000 Bäume pro Jahr. Die Anzahl variiert je nach Aufwand der Schnittmaßnahmen. Bei ungepflegten Bäumen, die schon Jahrzehnte nicht mehr geschnitten wurden, liegt dieser erheblich höher als bei Bäumen, die schon in einer regelmäßigen Schnittmaßnahme sind.

Neuanpflanzung von Obstwiesen

Durch die Anpflanzung neuer Obstwiesen werden Lücken geschlossen, die durch Bebauung oder das Absterben überalterter Bäume entstanden sind. In einigen Jahrzehnten werden unsere alten Bestände, die zum Teil mehr als 150 Jahre alt sind, verschwunden sein. Nur ein Nachpflanzen heute kann verhindern, dass dann innerhalb weniger Jahre viele Obstwiesen, diese alten Kulturlandschaftselemente, verschwinden.

SICONA pflanzt in allen Mitgliedsgemeinden neue Obstbäume. Die Obstwiesen werden in vielen Fällen auf Privatgrundstücken (außerhalb des Bauperimeters) und oft in Viehweiden angelegt. Die Kosten trägt im allgemeinen die entsprechende Gemeinde. Wichtig in Weiden ist ein guter Viehschutz, der oft mehr kostet als die Baumpflanzung selbst. Was die Sortenauswahl angeht, so spielt neben den Wünschen des Besitzers auch der Standort eine wichtige Rolle. Außerdem versucht SICONA alte und regionale Obstsorten verstärkt anzupflanzen. Jährlich werden zwischen 300 und 500 Hochstammobstbäume neu angepflanzt.

Nach der Pflanzung ist zunächst ein Pflanzschnitt notwendig. In den Jahren danach muss ein regelmäßiger Pflegeschnitt durchgeführt werden, bis der Baum eine gute Krone aufgebaut hat. Danach erfolgen Unterhaltsschnitte in längeren Abständen. Die regelmäßige Pflege der Obstbaumbestände ist ein erheblicher Arbeitsaufwand und kostet wesentlich mehr Zeit als die Neuanpflanzungen. Insgesamt pflegt SICONA (Stand 2018) über 10.000 junge Obstbäumen in einem 2- bis 3-Jahres-Rhythmus, also etwa 3.000 bis 5.000 Bäume pro Jahr.

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