Wie & wo?
Generell gilt: Bei artenverarmten Wiesen müssen gezielt typische Pflanzenarten wieder eingebracht werden, da sie von selbst kaum mehr einwandern. Die meisten Grünlandarten bilden nämlich nur eine sehr kurzlebige Samenbank im Boden aus und besitzen zudem ein eingeschränktes Ausbreitungspotenzial. Hinzu kommt, dass die artenreichen Wiesen und Weiden in unserer Landschaft zunehmend isoliert voneinander liegen und die natürlichen Ausbreitungswege für die Samen nicht mehr gegeben sind.
Um diese Arten – darunter zahlreiche sogenannte Magerkeitszeiger – wieder einzubringen, greift SICONA auf zwei bewährte Verfahren zurück: Zum einen die Mahdgutübertragung und zum anderen die Aussaat von einheimischem standortangepassten Samenmaterial, das zuvor mittels einem „Seedharvester“ geerntet wurde. Sowohl das Mahdgut als auch die Samen werden auf noch gut erhaltenen artenreichen, alten Wiesen aus der Umgebung gewonnen – den Spenderflächen. Beide Verfahren verlangen an erster Stelle eine Bodenbearbeitung der Renaturierungsfläche, bei der die Grasnarbe oberflächlich geöffnet wird. Auf dieses Saatbett wird dann im Sommer frisches Mahdgut oder im Frühling oder Herbst das geerntete Saatgut von den Spenderflächen ausgebracht werden. Nach der Keimung der Samen, können sich die Pflanzen etablieren und sich über die Jahre in der gesamten Fläche ausbreiten. Durch ein wissenschaftliches Monitoring wird die Entwicklung der Empfängerflächen zur Erfolgskontrolle begleitet.
Seit Kurzem steht uns auch eine eigens entwickelte Saatgutmischung mit zertifiziertem autochthonem Wildpflanzensaatgut (LUX-Glatthaferwiese) zur Verfügung, mit der die Empfängerflächen angesät werden können.