Landschaftsbäume

Solitärbäume dominieren, wie kaum ein anderes Landschaftselement, ganze Landschaften. Große ausladende Landschaftsbäume sind oft umwerfend schön in ihrem Kronenaufbau und lassen uns die Jahreszeiten besonders intensiv erfahren, mit zartem grünen Blattwerk im Frühjahr, kraftstrotzender Präsenz im Sommer, intensiver Herbstfärbung und der Zurschaustellung ihres filigranen Astwerks im Winter.

Daneben spielen Bäume aber auch eine Rolle als Lebensraum für zahlreiche Tiere. Rinde, Holz und Blätter werden von zahlreichen Insekten und Pilzen bewohnt, die ihrerseits die Nahrungsgrundlage anderer Arten sind. Vögeln bieten Bäume nicht nur Nahrung, sondern ihre Kronen werden auch für den Nestbau und die Jungenaufzucht genutzt. Baumhöhlen sind besonders attraktiv und geben sowohl Säugetieren wie Fledermäusen und Siebenschläfer, höhlenbrütenden Vogelarten, als auch Insekten, wie Hornissen, Raum.

Bei uns werden Bäume oft gefällt, sobald sie ein gewisses Alter erreicht haben und erste Äste absterben. Gerade am Ende ihres Lebenszyklus, wenn sie Höhlen, schwaches und totes Holz ausbilden sind Bäume aber besonders interessant als Lebensraum. Die Eiche als typischster Landschaftsbaum kann spielend ein Alter von 500 Jahren erreichen und selbst mehr als 1000 Jahre sind möglich. Hinzu kommt, dass Eichen ein bemerkenswert festes Holz ausbilden und selbst wenn sie abgestorben sind noch über Jahrzehnte stabil stehen. Wenn wir toleranter gegenüber solchen – für unser Auge vielleicht nicht mehr ganz so schönen – Bäumen sind, geben wir damit vielen Tieren eine Chance, die in unserer heutigen Landschaft nicht mehr so leicht ihre Nische finden.

Wichtig bleibt die Neuanpflanzung junger Bäume, damit sich auch die zukünftigen Generationen noch am Anblick schöner alter Landschaftsbäume erfreuen können (siehe Neuanpflanzung von Bäumen und Hecken). Ist ein Landschaftsbaum erst einmal sicher angewachsen und hat die ersten Jahre überstanden baucht er kaum noch Pflege.

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