Ursprünglich ein Urwaldbewohner, hat sich der Mauersegler heute an den Lebensraum Dorf und Stadt angepasst. Besonders mitten im Stadtgebiet fühlt sich dieser, in Afrika überwinternde Zugvogel heimisch.

Mauersegler – die gefiederten Flugkünstler
Naturschutz in der Stadt: das Projekt Mauersegler
Maßnahmen zum Schutz des Mauerseglers in der Stadt Düdelingen

Steckbrief Mauersegler (Apus apus)

  • Erkennungsmerkmale: Schwalbenähnliche Silhouette, aber mit längeren Flügeln; ganz bräunlich-schwarz gefärbt außer der helleren Kehle, auffallende sriiih-sriiih-Rufe
  • Lebensraum:Städte und größere Ortschaften, Burgen und Schlösser
  • Brutplatz: Spalten an Simsen, hinter Verkleidungen und in Rissen an hohen Gebäuden
  • Gefährdung: Renovierung von Fassaden, Schließen der Zugänge, Abriss alter Gebäude

Ein Leben in der Luft

Eine der bemerkenswertesten Vogelarten lebt mitten unter uns: der Mauersegler fühlt sich in unseren Städten und Dörfern heimisch. Er ist ein Rekordhalter im Tierreich. Der geschickte Flieger jagt Fluginsekten und verbringt sein ganzes Leben in der Luft, sogar während er schläft. Als hervorragende Flugkünstler können die Tiere Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometern erreichen und legen im Lauf ihrer 20 Lebensjahre fast 4 Millionen Flugkilometer zurück. Nur für die Jungenaufzucht landen die Tiere an ihren steilen Behausungen. Als Nisthöhlen dienen hoch gelegene Nischen und Spalten mit freiem Anflug an Hausmauern oder unter Dachziegeln.

Anfang Mai kehrt der Flugkünstler aus Afrika zurück, um in den angestammten Nisthöhlen seinen Nachwuchs aufzuziehen. Dann kann man die Mauersegler beobachten, wie sie über den Ortschaften jagen. Man erkennt sie an den schrillen sriiih-sriiih-Rufen und den waghalsigen Flugmanövern, die sie besonders in den Abendstunden in der Nähe ihrer Brutplätze vorführen. Die Brutplätze selbst bleiben oft unbemerkt, da die Tiere nur wenig Kot hinterlassen und die Nester nur drei bis fünfmal am Tag angeflogen werden. Anfang August kehren die Tiere in ihre Winterquartiere zurück.

Der Mauersegler braucht Hilfe

Der Mauersegler wurde rezent in die Rote Liste der gefährdeten Vogelarten Luxemburgs aufgenommen, da die Bestände konstant zurückgehen. Auch in vielen anderen Gegenden Europas sind seine Bestände rückläufig. Als typischer Stadtbewohner nutzt er mehrstöckige, oft ältere Gebäude. Werden diese Häuser renoviert oder durch Neubauten ersetzt, verliert diese Vogelart ihr Zuhause, da an Neubauten meist keine Nischen mehr vorhanden sind.

Um dem Mauersegler langfristig einen Lebensraum in unseren Städten zu erhalten, hat SICONA zusammen mit seinen Mitgliedsgemeinden ein Schutzprojekt ins Leben gerufen. Hauptziel ist die Erhaltung der noch vorhandenen Nistplätze und das Anbringen von zusätzlichen Nisthilfen. Ein erster Schritt ist die Kartierung der Brutplätze, um hier gezielt mit Schutzmaßnahmen ansetzen zu können. Daneben werden öffentliche Gebäude auf ihre Eignung für Mauersegler-Nisthilfen untersucht. In den meisten Gemeinden bringt SICONA auf Kosten der Gemeinde auch Mauersegler-Brutkästen an geeigneten Privathäusern an.

Wie können Sie helfen?

Sie können uns helfen den Mauersegler zu schützen!

  • Melden Sie uns Vorkommen des Mauerseglers, damit wir Schutzmaßnahmen ergreifen können per Telefon 26 30 36 25 oder E-Mail ;
  • Lassen Sie an Ihrem Haus Kunstnester für den Mauersegler anbringen. Wir helfen Ihnen dabei.

Welche Bedingungen muss ihr Haus erfüllen?

  • Mindestens dreigeschossig;
  • Südost- oder Ostexposition;
  • Freier Anflug für den Mauersegler.

Wie sehen die Schutzmaßnahmen konkret aus?

Mauersegler-Brutkästen können sowohl an bestehenden Gebäuden, als auch – bei entsprechender Planung – an Neubauten angebracht werden. Hier besteht  die Möglichkeit den Brutkasten in die Fassade zu integrieren, so dass er von außen quasi unsichtbar ist. Die Kunstnester werden nach Maß gebaut und an die Fassadenfarbe angepasst. In den SICONA-Mitgliedsgemeinden können diese Maßnahmen von SICONA durchgeführt werden.

Beispiele von Schutzmaßnahmen für den Mauersegler


SICONA-Mitarbeiter zusammen mit der Feuerwehr von Düdelingen beim Anbringen eines Mauerseglerbrutkastens am Feuerwehrturm.

 

Der weiße Balken über dem Fenster ist eine Mauerseglerkiste. Sie benötigen nur ein kleines Schlupfloch und können hier gemeinsam brüten.

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