Obst aus eigener Produktion war für unsere Vorfahren eine wichtige Ressource, sowohl für den Direktverzehr und für Konserven als auch für die Schnaps- und Viezherstellung. Deshalb sind unsere Dörfer traditionell von Obstwiesen umgeben, die in früheren Zeiten auch regelmäßig gehegt und gepflegt wurden.
Weil das Obst heute hauptsächlich aus dem Supermarkt kommt, wurden die meisten „Bongerten“ inzwischen sich selbst überlassen. Die Bäume sind oft überaltert und Jahrzehnte nicht mehr geschnitten worden. Viele Obstwiesen sind auch ganz verschwunden, weil die Ortschaften sich vergrößert haben und die Obstbaumgürtel verbaut wurden.
Das Verschwinden der „Bongerten“ hat nicht nur landschaftliche Wunden in den Ortsrandbereichen aufgerissen, vom Lebensraum Hochstammobstwiese hängt gleichzeitig das Überleben vieler Tierarten ab, die früher unsere Dörfer geprägt haben. Deshalb ist der gezielte Schutz von Obstwiesen eine wichtige Aufgabe des Naturschutzes.