Die kalte und nahrungsarme Jahreszeit stellt an die bei uns überwinternden Tierarten hohe Anforderungen. Säuger fallen in Winterschlaf oder halten Winterruhe. Wechselwarme Lebewesen wie Amphibien, Reptilien und erwachsene Stadien zahlreicher Insekten, deren Körpertemperatur sich der jeweils herrschenden Außentemperatur anpasst, suchen zumeist einen frostgeschützten Unterschlupf auf und verharren in Winterstarre.
Amphibien
Molche, Frösche, Kröten
Die meisten Amphibienarten überwintern in frostfreien Verstecken an Land, wie in Wurzelspalten, Erdlöchern und -spalten, unter Holz- und Laubhaufen. Auch vom Menschen geschaffene Strukturen, wie altes Mauerwerk, Trockenmauern, Keller, Schächte, Bergwerkstollen und Straßentunnel können Amphibien während der kalten Jahreszeit zwischen Oktober und März dienen.
Insekten
Schmetterlinge
Tagfalter überwintern in wettergeschützten Unterkünften, wie Baumhöhlen, Gebäuden oder Pflanzenstängeln. Nur der Zitronenfalter ist eine ganz besondere Art: er bleibt nämlich im Freien, da er wegen seines hohen Zuckergehalts nicht frieren kann. Die meisten heimischen Schmetterlingsarten überwintern aber als Ei, Raupe oder Puppe.
Vögel
Schwalben, Mauersegler & Schleiereule, Steinkauz
Zugvögel, wie Rauch- oder Mehlschwalbe und Mauersegler sind bereits ab Mitte September nicht mehr in unseren Gegenden am Himmel zu sehen und ziehen in wärmere südliche Gebiete. Standvögel hingegen, wie diverse Eulenarten z.B. Schleiereule und Steinkauz, bleiben ganzjährig bei uns. Da sie in der Regel kein oder wenig Fettgewebe anlegen, müssen sie ihre Nahrung, wie Mäuse, in der kalten Jahreszeit unter erschwerten Umständen aufspüren. Der Steinkauz markiert so ab Oktober sein Revier, um über den Winter ohne Konkurrenz jagen zu können. Auch in der kalten Jahreszeit ruhen Eulen vorwiegend tagsüber und werden in den Morgen- und Abendstunden zur Jagd und Nahrungsfindung aktiv.
Säugetiere
Siebenschläfer, Fledermäuse
Tiere, wie der Siebenschläfer halten sich an einem vor Frost geschützten Platz z.B. in Baumhöhlen auf. Fledermäuse verharren in Gruppen an kühlen und feuchten Orten, wie Höhlen und Felsspalten, und halten fast sechs Monate zwischen Oktober und März Winterschlaf. Sie fressen sich ein Polster von bis zu 30 Prozent ihres Körpergewichts an. Bei Kälte und Frost sind sie danke der Fettschicht geschützt. Durch einen verringerten Stoffwechsel, langsame Atmung und niedrige Körpertemperatur verbrauchen sie außerdem so wenig Energie wie möglich.
Fotos (c) SICONA, T. Faber, E. Pfeuffer, A. Chapman, C. Legg, Vladlen